Die wichtigsten Unterschiede zwischen Universitäten im deutschsprachigen Raum zu denen in Großbritannien

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Der Unterschied des Unterrichtens

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Das Hochschulsystem in Deutschland und Österreich ist darauf ausgelegt, den Studierenden so viel Freiraum und Selbstverantwortung wie möglich zu überlassen. Eigeninitiative ist groß geschrieben und du profitierst so sehr, wie du selbst herausholen kannst. Britische Universitäten geben eher strikte Studienpläne vor, in denen es um aktivere Partizipation während des Semesters geht. Neben dem Faktenwissen für Prüfungen stehen an britischen Universitäten auch Soft-skills am Programm - Teamwork, Eigenverantwortung oder Kreativität (z.B. durch Research Poster und Video Projekten). Neben dem Inhalt ist auch die Art des Lehrens unterschiedlich. In Österreich und Deutschland gibt es hauptsächlich klassische Vorlesungen. Die gibt es zwar in der UK auch, jedoch meist verbunden mit interaktiven Seminaren. Wie genau Seminare aussehen, hängt hauptsächlich von den Professoren ab - in Großbritannien genauso wie in Deutschland und Österreich. Britische Universitäten setzen einen starken Schwerpunkt auf das Debattieren. Vor allem in politik- und sozialwissenschaftlichen Fächern gibt es oft kein richtig oder falsch sondern nur gute und schlechte Argumente.

Aufbau von Bachelor und Master 

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Das Studienjahr ist, anders als im deutschsprachigen Raum, meist in Trimester gegliedert; die genaue Einteilung variiert jedoch von Uni zu Uni. Ein weiterer Unterschied ist die Vielfalt der Studienfächer. Während in Deutschland weniger aber in Österreich merklich auf klassische Studiengänge gesetzt wird, richten britische Universitäten immer wieder neue Studiengänge ein um neue Forschungsbereiche auch in der Lehre abzudecken. Das Bachelorstudium dauert 3-4 Jahre, der Master hingegen meistens nur ein Jahr - dafür aber intensiver. Masterstudien haben in der UK andere Kriterien als in Österreich oder Deutschland. Der Bachelor ist ein Fundament, dass aber nicht streng genommen mit der Wahl des Masters zusammenhängen muss. Aber: du musst dir dennoch bewusst sein, dass du mit einem Bachelor aus einem anderen Gebiet einen kleinen Startnachteil hast bzw. sich vorher anderweitig mit dem Thema beschäftigen solltest. 

Die Uni als Mittelpunkt des Lebens?

Die Uni ist im Vereinigten Königreich meist der Lebensmittelpunkt der Studenten. Societies bieten die Möglichkeit, seine Interessen zu vertiefen, weiter auszubauen oder neue zu entdecken. Nachdem Societies nicht von der Uni vorgegeben, sondern von Studenten gegründet werden, entwickelt sich eine große Vielfalt - von Schachclubs zu Mode-Societies, von der UN- und Amnesty International Society zu Consultancy und Investment Societies. So wie Societies zum Studentenleben dazu gehören, kommt auch das Sportangebot an britischen Unis nicht zu kurz. Jedoch sind auch Deutschland und Österreich hier sehr gut aufgestellt. Immer mehr deutschsprachige Unis bieten mittlerweile auch englische Studiengänge an. Dennoch bietet die einheitliche englische Sprache und die kulturelle Vielfalt an britischen Unis einen Vorteil vor allem auf internationaler Ebene. Einen Nachteil haben renommierte britische Universitäten dennoch: sie kosten nicht wenig. Wie aber auch diese Hürde gemeistert werden kann, wird in einem anderen Artikel von uns näher erklärt.